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Residenzstipendien für Alumni:ae bei stART.up

Den internationalen Kunst- und Kulturaustausch vertiefen und Resonanzraum für das künstlerische Wirken schaffen: Mit dépARTS fördern wir in Kooperation mit der Fondation Fiminco in Paris herausragende stART.up-Alumni:ae, die eine dreimonatige Residenz in Paris, verbunden mit einem künstlerischen Projekt, absolvieren. Sie präsentieren sich in Paris und vernetzen sich mit der dortigen Kunst- und Kulturszene sowie mit den Künstler:innen des ebenfalls von der Fondation Fiminco ermöglichten internationalen Residenzprogramms Talents!.

Von der Claussen-Simon-Stiftung erhalten die Residenzkünstler:innen ein Arbeitsstipendium. In der Fondation Fiminco nutzen sie alle vorhandenen Ressourcen: Sie haben Zugang zu acht Werkstätten mit professioneller Begleitung durch die Werkstattleitung, unsere Kooperationspartnerin bringt sie aktiv mit Akteur:innen und Institutionen der Pariser Kulturszene ins Gespräch, vermittelt Kontakte und Austauschmöglichkeiten.

Die aktuelle Bewerbungsphase läuft bis zum 9. Februar 2025. Bewerben können sich stART.up-Alumni:ae aus den Sparten performative Künste, Bildende Kunst, Fotografie oder Illustration. Langfristig soll das Residenzprogramm auch Künstler:innen aller anderen Sparten offenstehen.

Im Jahr 2024 waren Katja Pilipenko und Maik Gräf als dépARTS-Resident:innen in Paris. Ihre Zeit dort endete mit einer Ausstellung, die gemeinsam mit anderen Künstler:innen des übergreifenden Programms TALENTS! organisiert wurde.

Arbeitsbedingungen

  • eigenes Studio
  • Ateliers, technische Werkstätten aller Art
  • gemeinsame Wohnbereiche

Künstlerische Begleitung

  • Künstlerisches und kuratorisches Mentoring durch das Team der Fondation Fiminco
  • technische Begleitung durch die Werkstattleitungen
  • administrative Begleitung

Professionalisierung, Sichtbarkeit und Vernetzung

  • Einladung zu öffentlichen Veranstaltungen und Programmen der Fondation Fiminco sowie zu Exkursionen zu Kulturinstitutionen in Paris
  • Möglichkeit, an Ausstellungen und öffentlichen Gesprächsrunden teilzunehmen (Open Studios, Talks, Performances, Screenings, Ausstellungen)
  • Aufnahme der Künstler:innen in den Kreis der Alumni:ae der Fondation Fiminco

Ausschreibung dépARTS! 2025

Die aktuelle Bewerbungsphase für das Residenzprogramm dépARTS läuft bis zum 9. Februar 2025. Das Residenzprogramm richtet sich ausschließlich an Alumni:ae des Stipendienprogramms stART.up.

Alle Voraussetzungen und Bewerbungsmodalitäten entnehmen Sie bitte der Ausschreibung.

Ausschreibung dépARTS

Die Fondation Fiminco

Die Fondation Fiminco wurde 2017 als Unternehmensstiftung der Groupe FIMINCO gegründet, sie nahm 2019 ihre Arbeit auf. Sie hat ihren Sitz im ehemaligen Industriegelände in Romainville, Grand-Paris, wo derzeit ein neues Quartier Culturel für 10.000 Menschen entsteht, die freien und kostenlosen Zugang zur zeitgenössischen Kulturproduktion erhalten sollen. Die Stiftung hat sich der Zusammenarbeit mit lokalen Akteur:innen sowie Kunstschaffenden aus aller Welt verschrieben und bietet ihnen den logistischen und organisatorischen Rahmen für künstlerische Tätigkeit und Präsentation: Das ehemalige Industriegelände beherbergt auf 11.000 qm ein Ausstellungshaus, vier Galerien, eine Filmproduktionsfirma, einen Buchverlag, den Campus einer Kunst- und Designschule, absehbar auch ein Theater mit 600 Plätzen.

Maik Gräf und Katja Pilipenko: Geförderte 2024

"Während der dépARTS-Residenz bei der Fondation Fiminco in Paris konnte ich mich in einer inspirierenden Umgebung frei entfalten. Die Möglichkeiten und Ausstattung vor Ort sind hervorragend und ermöglichten es mir, neue Techniken zu erlernen und in neue Prozesse einzutauchen. Die professionelle Betreuung sowie die gezielte Vernetzung mit Institutionen der Pariser Kunstszene haben meinen Aufenthalt zusätzlich bereichert. Besonders wertvoll war der Austausch mit den anderen Künstler*innen, die vor Ort lebten – eine Gemeinschaft, die durch gegenseitige Unterstützung und Inspiration geprägt war.

Während der Residenz entstanden mehrere Werke, die sich intensiv mit queerer Identität und Geschichte auseinandersetzen. Sie thematisieren Nostalgie, AIDS, Verletzlichkeit und Begehren. Ich habe großformatige Cyanotypien auf Stoff realisiert, verschiedene Siebdruckserien auf Papier gefertigt und eine experimentelle Serie von Offset-Lithographien entwickelt. Zudem habe ich erstmals mit Videoarbeiten experimentiert, die ich nun im weiteren Verlauf zu einem neuen Werkkomplex zusammenfügen werde.

In der Abschlussausstellung TALENTS FAREWELL präsentierte ich meine Arbeiten in einer Rauminstallation, die die Ästhetiken von Clubs der queeren Subkultur aufgreift. Ergänzend lud ich den Pariser Künstler und Performer Théo Pézeril ein, die Installation sowie die gesamte Veranstaltung durch eine eigens für diesen Abend konzipierte Performance um eine weitere queere Perspektive zu erweitern."

Maik Gräf
Fotograf, stART.up-Jahrgang 2021/22

"Die drei Monate, die ich im Rahmen des dépARTS-Programms der Claussen-Simon-Stiftung bei der Foundation Fiminco in Paris verbringen durfte, waren eine unglaublich bereichernde und inspirierende Erfahrung. Dank der Unterstützung der Stiftung konnte ich meine künstlerische Sprache erweitern, wertvolle neue Kontakte knüpfen und die Pariser Kunstszene kennenlernen, die sich in vielerlei Hinsicht von der deutschen unterscheidet. Besonders inspirierend war es, die Arbeiten der anderen großartigen Künstler*innen in der Residenz zu sehen.

Während meines Aufenthalts habe ich drei Werke geschaffen: eine Skulptur mit Strukturelementen, die mithilfe eines 3D-Druckers gefertigt wurden, eine kulinarische Performance, sowie eine Serie von Siebdrucken, an der ich in den letzten anderthalb Monaten intensiv gearbeitet habe. 3D-Druck und Siebdruck sind für mich neue Techniken, und die Unterstützung durch die Werkstattleiter*innen der Stiftung hat mir entscheidend geholfen, Werke in diesen Techniken erfolgreich zu realisieren.

Die Veranstaltung TALENTS FAREWELL fand ganz am Ende der Residenz statt. Wir präsentierten unsere Arbeiten gemeinsam mit den anderen Teilnehmer*innen des dreimonatigen Programms. Maik Gräf und ich führten außerdem ein Gespräch mit der Kritikerin Anaïd Demir. Es war gut, ausführlicher über den Kontext meiner Arbeiten zu sprechen, die sich sowohl mit den aktuellen historischen Ereignissen in Russland als auch mit der Nostalgie und dem Ressentiment gegenüber der sowjetischen Vergangenheit auseinandersetzen. Diese Themen verknüpfe ich mit dem in Russland populären Genre der Zeitreisenden-Literatur."

Katja Pilipenko
Bildende Künstlerin, stART.up-Jahrgang 2022/23